Was ist den Menschen heilig? Was ist ihr Recht, was ihre Pflicht? Und wo wird das sichtbar? Auf einer Spurensuche nach Bedingungen und Möglichkeiten von Übereinkunft, nach Zeichen und Orten des menschlichen Zusammenlebens öffnet die Künstlerin und Architektin Azra Akšamija im Kunsthaus Graz Schutzräume verschiedener Art. Von identitätsstiftender Kleidung im Heute und Morgen über ein individualisierbares Schutzzelt für Geflohene bis hin zum gemeinsamen Er- und Verarbeiten recycelter Textilien reichen die Arbeiten, die das Publikum in Sanctuary („Heiligtum“, „Schutzort“) an vielen Stellen einbinden.
Die Ausstellung erforscht den Begriff des „sicheren Hafens“ und richtet den Blick auf soziale, ethische und ökologische Nachhaltigkeit. Sie stellt Fragen an unsere Konsumwirtschaft. Sie gibt uns Instrumente in die Hand, mit denen man durch unvoreingenommenes Umwidmen und produktives Aneignen selbst aktiv werden kann. Die für den Kuppelraum zusammengestellte Einzelausstellung widmet sich auch dem Museum selbst. Es wird als geschützter Raum betrachtet, der sich im ständigen Wandel befindet und als Verhandlungsort im Kontext von Klima- und Migrationskrisen fungiert.
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