Installation im öffentlichen Raum in Osnabrück
Der international renommierte Künstler Ibrahim Mahama widmet sich in seiner zusammen mit der Kunsthalle Osnabrück initiierten Neuproduktion ‘TRANSFER(S)’ der Leinengeschichte der Stadt Osnabrück. Noch bis zum 1. Oktober 2023 ist das vom ghanaischen Künstler monumental mit handgewebten Baumwollstoffen und recycelten Jutesäcken verhüllte ehemalige Galeria-Kaufhof-Gebäude in der Osnabrücker Innenstadt zu sehen.
Das Forschungs- und Ausstellungsprojekt untersucht eine Vielzahl historischer und zeitgenössischer Transferkreisläufe zwischen Mitteleuropa und Westafrika. Thematisch knüpft es an die historische Bedeutung Osnabrücks als eine der wichtigsten Textilproduktionsregionen Westfalens an, unter anderem für Leinengewebe, das unter dem Namen ‘true born Osnabrughs’ bekannt wurde und bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Dieses Leinen wurde auch als Tauschmittel für Gefangene aus den Küstenregionen Afrikas und zur Herstellung von Kleidung für die auf den Plantagen der Westindischen Inseln arbeitenden Zwangsarbeitenden verwendet.
Das verhüllte Gebäude wird derzeit umgebaut und wird künftig neben einem Cross Community Space u.a. auch die Fachbereiche ‘Kunst/Kunstpädagogik’ und ‘Textiles Gestalten’ der Universität Osnabrück beherbergen. Ibrahim Mahamas Projekt ‘TRANSFER(S)’ beinhaltet neben der Installation Mahamas in Osnabrück auch ein begleitendes Diskurs-Programm im Savannah Centre for Contemporary Art (SCCA) in Tamale (Ghana) im kommenden Herbst.
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