Portrait von Nico Laudenberg

Nico und die Erinnerungsquilts (Podcast #008)

Aktualisiert am 29. März 2024.

Heute spreche ich mit Nico Laudenberg, Psychologin, Bloggerin und Patchworkerin über ihre Herzensangelegenheit: Erinnerungsquilts. Solche Patchworkdecken näht man aus Stoffen, mit denen Erinnerungen verbunden sind, zum Beispiel aus der Kleidung Verstorbener. Aber auch in anderen krisenhaften Lebensabschnitten kann das Nähen eines Quilts therapeutisch wirken.

Eine Patchworkdecke aus Babykleidung deiner Kinder, die du nie weggeben konntest. Aus alten T-Shirts fürs College. Aus Schlipsen zur Pensionierung. Aus der Kleidung deiner Liebsten, die verstorben sind: Erinnerungsquilts werden in den USA aus den unterschiedlichsten Materialien zu den unterschiedlichsten Anlässen genäht, verschenkt, geliebt.

verschiedene Stoffe
Erinnerungsquilts lassen sich aus dem wildesten Material-Mix machen. (c) Nico Laudenberg

Handgefertigte Patchworkdecken sind ein Sinnbild für Liebe und Fürsorge, sie sind „Umarmungen aus Stoff“. Nico Laudenberg ist als Psychologin und Quilterin begeistert auch vom therapeutischen Prozess, den das Anfertigen eines Quilts ermöglichen kann. Im Gespräch mit ihr entdecken wir psychologische aber auch politische Dimensionen des Erinnerns mit und durch Stoff.

Bilder von Patchworkdecken
Eine Auswahl von Nicos Erinnerungsquilts. Bildbeschreibungen findest du in Nicos Blogpost (c) Nico Laudenberg

Kapitelmarken aufklappen

  • 00:01:03 Quilt oder Patchworkdecke: Was ist was?
  • 00:03:10 Erinnerungsquilts für besondere Ereignisse im Leben
  • 00:07:31 fröhliche Anlässe: Baby-, Jugend-, Pensionierungsquilts
  • 00:11:08 nachdenkliche Anlässe: Trauer- oder Beerdigungsquilts
  • 00:16:29 therapeutisches Quilten
  • 00:23:35 Quilt für dein inneres Kind
  • 00:26:24 Der richtige Zeitpunkt
  • 00:27:55 Inspirationsquellen, Kurse
  • 00:31:48 Outro

Shownotes aufklappen

Buchtipps:

  • Marsha MacDowell, Clare Luz und Beth Donaldson: Quilts and Health 
  • Suzanne Paquette: Modern Memory Quilts – A handbook for capturing meaningful moments
  • Blair Stocker: Wise Craft Quilts: A Guide to Turning Beloved Fabrics into Meaningful Patchwork

Transkript aufklappen

Gabi

Mein heutiger Gast, Nico Laudenberg, ist Psychologin und bloggt auf „nicos bug and bee“ übers Patchwork und Quilten. Und sie gibt auch Kurse zu Patchwork und Farbenlehre. Nico lebte mit ihrer Familie einige Jahre in den USA, wird aber bald zurück nach Deutschland übersiedeln. Herzlich willkommen, Nico!

Nico

Hallo Gabi, ich freue mich hier zu sein.

Gabi

Ja, Ich freue mich auch unheimlich, dass du dir heute Zeit genommen hast. Wir werden heute sprechen über Quilts. Und jetzt weiß ich, dass unter meinen Hörerinnen und Hörern ganz viele textil interessierte Menschen sind. Aber ich möchte schon vorher noch mal grundlegend die Terminologie klären. Für alle jene, die sich beim Quilten nicht so gut auskennen. Und zwar, weil immer wieder die Verwirrung ein bisschen entsteht: was ist jetzt ein Quilt? Was ist eine Patchworkdecke? Ist das nicht dasselbe? Genau. Und da muss man dazusagen, dass: also ein Quilt besteht aus drei Schichten. Das heißt, das oberste ist das sogenannte „Top“. Das kann jetzt eine Patchworkdecke sein, das heißt aus kleinen Flicken zusammengesetzt, muss aber nicht. Das kann auch ein ganzes Stück Stoff sein. Dann gibt es dazwischen die Zwischenschicht, die wärmende, das ist das „Batting“ oder ein Vlies. Und dann gibt es noch das „Backing“, also die Rückseite. Und diese drei Schichten, die bilden das sogenannte Quiltsandwich. Das wird dann abgesteppt. Und dieser Schritt, den nennt man Quilten. Das heißt, es gibt auch Quilts, die eine einheitliche Oberseite haben, also nur aus einem Stück Stoff und mit unglaublich fantastischen Mustern abgesteppt sind. Aber es kann auch die Oberseite eben zusammengesetzt werden aus Flicken. Da gibt es dann auch 10.000 Designer inzwischen. Und Stoffserien, die farblich aufeinander abgestimmt sind. Da kann man unglaublich viel Geld auch ausgeben, für solche Quilts, wenn man sich die Stoffserien besorgt und dann dieses und jenes Design nachnäht. Aber grundsätzlich kann man natürlich so einen Quilt oder so eine Steppdecke auch. Aus schon vorhandenen Stoffen zusammensetzen. Und das ist ja eigentlich auch die ursprüngliche Geschichte oder Herkunft von solchen Decken, dass man eben Stoffreste genommen hat oder Stücke von alter Kleidung, die nicht mehr zu tragen war. Daher kommt es ja ursprünglich.

Gabi

 So. Also das war meine Einleitung zu dem Thema: Was ist eine Patchworkdecke? Was ist ein Quilt? Und jetzt die erste Frage an dich: Wenn wir das jetzt wissen, was sind dann Erinnerungsquilts?

Nico

Ja, der große Unterschied ist: Nicht immer, aber meistens, sind Erinnerungsquilts aus bedeutungsvollen Textilien gemacht. Und meistens feiert man damit ein ganz besonderes Ereignis, einen wichtigen Schritt oder gleich das ganze Leben eines Menschen. Also ob das jetzt die Pensionierung ist, oder die Babyjahre, oder den Auszug, zum ersten Mal die eigene Bude auszuziehen oder so. Also es gibt endlos viele Anlässe, auch zum Beispiel bei einer Scheidung.

Gabi

Echt?

Nico

Ja, zum Beispiel wenn du einen Quilt aus den Anziehsachen von Mutter und Vater machst, dann kann das Kind da immer hin und her mit ziehen und hat immer alle bei sich. Also bei geteiltem Sorgerecht, wenn sie hin und her ziehen, dann haben sie alles bei sich und können sich immer noch in beide Eltern einwickeln. Aber das besondere ist halt daran, was du schon gesagt hast, dass es nicht unbedingt aus neuen Stoffen oder nicht nur aus neuen, gekauften Stoffen gemacht wird, sondern eben eigentlich aus allem Textilen, was sich vernähen lässt. Ob das Hemden sind, oder Hosen, Jacken, Mützen, Krawatten. Geht alles. Und man kann auch Tischdecken, Bettwäsche, Gardinen nehmen, oder Hochzeitskleider. Also, da ist alles offen. Und hier hat das wirklich, also in Amerika hat das eine sehr lange Tradition, und ist ganz, ganz, ganz weit verbreitet. Und das ist auch nicht nur etwas, was Omas für ihre Enkel machen, sondern wirklich auch in der modernen Quiltszene ist das/ Also das bekannteste glaube ich sind diese AIDS Memorial Quilts. das sind mittlerweile glaube ich, 50.000 Quilts in Sargform, also zwei Mal ein Yard. Die tatsächlich als Erinnerung dann an jemanden gemacht werden, der an AIDS gestorben ist. Und die werden dann halt zu einem riesig großen Teppich zusammengefügt. Also in Washington auf der Mall, das ist ein Irrsinnsbild. Um halt, ich weiß nicht wie viele 100.000 Menschen an Aids gestorben sind mittlerweile, aber es ist schon sehr eindrucksvoll. Und jetzt gerade dieses Jahr war ich auf einer modernen Quiltmesse, die nennt sich QuiltCon. Und die „featured artist“,  ich weiß nicht wie das Wort heißt. Also die zentrale Künstlerin, die da vorgestellt wurde: Deren wichtigster Quilt, der da hing, war auch ein Memorial Quilt, also ein Erinnerungsquilt an Steven Taylor, der 2020 von der Polizei umgebracht worden ist. Also das ist topaktuell und nichts omahaftes oder irgendwie, sondern wirklich sehr Mittelpunkt der Gesellschaft hier, würde ich sagen.

Gabi

Boah! Das finde ich ja total spannend, was du jetzt gerade gesagt hast mit diesen Memorial Quilts und auch von Steven Taylor. Ich habe/ ich verfolge/ Ich bin seit diesem Jahr auch Mitglied der „Modern Quilt Guild“. Höhö.

Nico

Yay! Super!

Gabi

Ich habe mir gedacht, ich muss das jetzt einfach mal ausprobieren, oder ich möchte auch einfach die Nachrichten bekommen.

Nico

Ja, da freut mich.

Gabi

Mich auch. Danke! Und ich habe so den Eindruck, dass gerade bei der letzten QuiltCon – die habe ich ja auch schon ganz begeistert verfolgt, auch wenn ich nicht dort war selbst – dass immer wieder sehr politische Quilts gemacht werden.

Nico

Ja, das finde ich ganz gut. Also das ist das, was mich am meisten glaube ich an der Modern Quilt Guild, fasziniert, dass da eben/ Und das ist auch witzig, weil auf der QuiltCon: Der große Unterschied zu anderen Ausstellungen, Quiltausstellungen ist da wirklich, dass da ganz lange Schilder daneben hängen, wo die Künstler halt auch wirklich schreiben, was sie damit sagen wollen, mit dem Quilt. Normalerweise sind Quilts einfach nur schön, und da sind sie noch zusätzlich/ haben irgendwie eine Aussage, und das finde ich ziemlich klasse.

Gabi

Ja, voll spannend. Ja gut, also vielleicht hat ja die eine oder andere unserer Hörerinnen schon mal eine Patchworkdecke oder einen Quilt genäht, aber was ist jetzt an diesen Erinnerungsquilts so besonders? Also abgesehen davon, wenn Sie so eine politische Aussage haben?

Nico

Meistens sind sie einfach nur aus bedeutungsvollen oder emotional aufgeladenen Textilien gemacht. Also nicht, dass du in den Laden gehst, kaufst dir ein Schnittmuster, kaufst dir Stoff und nähst das. Sondern, ja, es hat eine tiefere Bedeutung. Meistens für den Beschenkten oder auch für denjenigen, der es macht. Also ganz klassisch sind da halt die mehr oder weniger fröhlichen Anlässe. Super weit verbreitet: Kindern, die ausziehen, zum ersten Mal nach dem Schulabschluss, und irgendwo hingehen, eine Decke zu machen. Ich mache das für die Freundinnen von meinen Töchtern. Und letztens habe ich wirklich… Also die hatte meiner/ Sie hatte ihrer Freundin, meiner Tochter dann getickert auf „Text“, wie viel ihr diese Decke bedeutet, die ich ihr gemacht habe. Die habe ich aus ihren alten Fußball-T-Shirts und so gemacht, und die nimmt sie halt jetzt mit aufs College. Weißt du, mir hat sie dann halt die Standard-Dankeschön-Karte geschrieben, das ist ja klar. Aber dass sie dann meiner Tochter tickert, wie wichtig ihr das ist. Ach! Das hat mich dann noch einmal bestätigt.

Nico

Aber ja, hier gibt es unheimlich/ man kriegt unheimlich viele T-Shirts von Schulen, von Vereinen, von Sportfesten, von Familienausflügen. Und die sind natürlich dafür super geeignet. Aber auch zur Pensionierung aus Schlipsen oder so, oder Hochzeit.

Gabi

[Schlipse] Die man dann nicht mehr benötigt.

Nico

Ja, genau! Also so viele Erinnerungs-Dinge. Also wir haben hier auch die Schränke voll mit Kram, der… Ja, was ich schön finde, sind Babysachen. Also die ganz süßen Strampler aufzuheben, vom ersten Jahr, und dann als Krabbeldecke zum ersten Geburtstag zu machen, das ist toll. Meistens mehr für die Mütter als für die Kinder, weil denen ist es egal, wo sie draufspucken. Also allein da gibt es schon unglaublich viele Möglichkeiten. Und das ist wirklich auch eine sehr beliebte Geschenkidee hier. Wenn man wirklich für so einen großen Anlass was ganz Besonderes schenken möchte, dann gibt man schon mal so einen Quilt in Auftrag.

Gabi

Oh ja. Ich denke gerade an diese/ Das ist keine Schachtel, sondern das ist so eine große Stofftasche mit so einem Zipp, die bei mir am Kleiderschrank oben liegt, ganz oben. Und da sind genau solche Erinnerungstextilien drinnen, die ich einfach nicht weggeben kann. Eben so ein Babybody von meiner Tochter, und mein Mann hat eine ganze Schublade voller T-Shirts. Bei uns auch sehr beliebt sind Törn-T-Shirts. Also wenn man auf einen Segeltörn fährt, dann gibt es ganz oft, dass die ganze Crew ein selbes T-Shirt [trägt]. Das macht man halt vorher, überlegt sich irgendein nettes Logo und so, und dann trägt die ganze Crew dasselbe T-Shirt. Und wenn man dann mal (*räuspert sich laut*), na ja, bald 30 Jahre gesegelt ist, da kommt eine ganze Menge zusammen.

Nico

Hast du schon im Kindergarten angefangen?

Gabi

Danke! Oh, das ist total süß! (lacht) Das nehme ich jetzt als Kompliment. Also (räuspert sich) nein, wir hatten vor bald 30 Jahren unseren ersten gemeinsamen Studenten-Törn. Und da kommt einiges an T-Shirts zusammen, die zum Teil auch inzwischen zu eng geworden sind. (lacht) Aber die man einfach nicht/ die man auch/ ich verstehe das total gut/ Die man auch irgendwie nicht in die Altkleidersammlung geben kann, weil die werden ja da nur geschreddert. Wer trägt so ein sehr persönliches, personalisiertes Schul-T-Shirt? Oder auch meine Tochter, die eine Zeit lang Zirkusturnen war, die haben dann jedes Jahr bei der Sportshow ein neues T-Shirt gekriegt. Was mache ich mit denen? Das ist ja eine ganz tolle Idee, dann so was draus zu machen und das auch mitzugeben.

Nico

Ja, das sind halt die einigermaßen fröhlichen Anlässe. Und dann gibt es halt auch welche, die ein bisschen intensiver und nachdenklicher stimmen. Zum Beispiel die Trauerquilts, die du ja dann aus den Kleidungsstücken von verstorbenen Menschen machst. Das kann man entweder machen lassen, von jemand anders, oder wenn man sich dranwagt, auch selber machen.  Das ist dann natürlich noch mal eine ganze Nummer intensiver. Und da nimmt man halt Kleidungsstücke von Verstorbenen her. Und die kann man entweder in den Formen lassen, die die Kleidungsstücke hatten, dann nimmt man die so auseinander und sieht dann wirklich auch noch so ein bisschen die Kontur des Menschen. Oder man schneidet sie klein und macht ein ganz normales Patchwork, indem man halt kleine Stücke schneidet und wieder aneinandernäht, und dann ein Quiltmuster daraus macht. Aber da gibt es natürlich keine Grenzen für Fantasie, da kann man alles machen. Und das ist schon sehr intensiv. Du kann das zum Beispiel auch für ein still geborenes Baby machen, oder überhaupt für ein Kind, das zu früh gestorben ist. Und dann einfach deine ganze Liebe und Fürsorge, die du dem Kind geben wolltest, in den Quilt rein nähen. Das hat dann natürlich eine ganz, ganz andere Tiefe als ein normaler Erinnerungsquilt.

Nico

Das kann man dann noch mal steigern für Sterbe- oder Beerdigungsquilts, die dann tatsächlich den Verstorbenen begleiten. Hier sieht man, dass die auf die Särge gelegt werden, und dann entweder tatsächlich mit den Toten beerdigt werden, sozusagen zum Warmhalten in der Ewigkeit. Oder vorher runtergenommen werden und dann für die Hinterbliebenen sind. Das ist natürlich eine ganz intensive Form des Abschiednehmens, wenn man das mit dem Sterbenden zusammen machen kann. Wenn man weiß, dass jemand stirbt. Hospize bieten das hier oft an, dass man gemeinsam ein Design entwirft und gemeinsam dran arbeitet und redet. Dann hat man natürlich ein unschätzbares Erinnerungsstück an die Zeit, wo man das gemeinsam gemacht hat.

Gabi

Und diese letzte Zeit, die man jemand, der schon im Sterben war, quasi als Sterbebegleitung dann gemeinsam so was zu nähen. Ich krieg grad Gänsehaut.

Nico

Ja, aber weißt du, das ist ja auch/ total Gänsehaut. Aber ich war letztens mit zwei von meinen Freundinnen von der Gilde bei einer Frau, die die Nähsachen von ihrer Mutter ausgemistet hat und uns das gespendet hat für unsere Gilde, damit wir es weiterverkaufen an unsere Mitglieder. Und wir haben so eine schöne Zeit gehabt beim Ausräumen. Das war wirklich sehr, sehr viel Stoff und Zubehör und alles. Und dann hat sie uns ein Foto gezeigt von dem Quilt, in den sie ihre Mutter eingewickelt haben, und den sie mit ihr begraben haben. Das war wirklich ein sagenhaftes Ding, ein Wahnsinnsquilt! Und wir standen gerade in der Garage und meine Freundin nimmt sich die Schippe, die da stand, und sagt: „Wo genau ist das Grab von deiner Mutter?“ (lachen beide) Und wir haben gleichzeitig Tränen gelacht und geweint. Aber es war so intensiv. Es geht unglaublich unter die Haut, aber es ist gleichzeitig auch sehr, sehr, sehr schön. Und wir konnten lachen und weinen, mit einer wildfremden Frau. Aber ich denke, das macht es auch aus, dieses.. Ja, einfach auf eine ganz andere Ebene zu heben.

Gabi

Ja, und diese Gefühle, wie auch immer sie sein mögen, jetzt nicht nur fröhliche, sondern gerade eben auch Trauer ganz bewusst auch zuzulassen. Und das Weinen auch zuzulassen, und das zu integrieren und zu sagen: Das gehört einfach auch dazu, zum Leben.

Gabi

Ja, genau.

Gabi

Ja leider. Mit meinem Schwiegervater haben wir das nicht machen können. Der hat so gezittert und der hätte es auch gar nicht mehr nähen können. Aber ich habe einige von den Textilien aus der Wohnung meiner Schwiegereltern drüben im Wohnzimmer, in so einem Schrank gesammelt. Und das wird auch noch mal/ Also ja, mit dem Plan, da draus auch was zu machen, auch zur Erinnerung an die beiden.

Nico

Ja, ich finde das toll. Ich wusste das damals bei meiner Mutter noch nicht. Aber ich glaube, ich habe noch genug Anziehsachen trotzdem aufgehoben, oder irgendwas, was mir wertvoll ist. Das ist nur in Deutschland, da komme ich gar nicht dran. Aber da werde ich mich dann auch mal dran wagen, glaube ich. Und ich glaube, mir hätte das sehr geholfen. Also dieses Aussortieren fand ich ganz furchtbar. So Horror. Also die Sachen, die noch nach meiner Mutter gerochen haben, wegzutun fand ich wirklich herzzerreißend. Und es hätte mir damals so geholfen, wenn ich gewusst hätte: Ich habe einen Grund, warum ich das eine oder andere aufheben kann, darf. Und man muss das ja dann auch nicht direkt schon in einen Quilt machen, sondern es reicht ja, wenn man es erst mal nur aufhebt und weiß, warum man es aufhebt. Und nicht einfach nur in den Schrank stopft.

Gabi

Und dann tatsächlich auch ver-arbeitet. Also im übertragenen Sinn: Beim Stoff verarbeiten auch die eigenen Emotionen, die damit verbunden sind, ver-arbeiten. Und vielleicht ein bisschen zur Ruhe zu kommen.

Gabi

Insofern ist ja Quilten eigentlich eine besondere Form der Kunsttherapie, könnte man sagen, nicht? Du als Psychologin?

Nico

Ja. Die klassischen Quilts, die Trauerquilts, die Beerdigungs- oder Sterbequilts. Und dann die vierte Variante, die mir auch sehr am Herzen liegt und die glaube ich in Deutschland so noch gar nicht verbreitet ist, ist dann halt, dass man es wirklich therapeutisch einsetzen kann: Wenn man psychische Probleme hat, wenn man eine Lebenskrise hat, oder ja so diese „ganz normalen“ sage ich mal anders, um eine Psychotherapie aufzusuchen. Die kann man dann natürlich mit dem Quilten irgendwie noch mal in eine ganz andere Richtung bewegen. Das finde ich spannend.

Gabi

Ja, da finde ich halt tatsächlich diese Kombination von dir, eben Psychologin in Kombination mit Quilten, mit etwas Handwerklichem, das finde ich extrem spannend. Du hast mir erzählt, du gibst ja gerade in den USA Kurse zum Quilten und auch zu Farbenlehre, soweit ich weiß. Und hast ja auch vor, wenn du wieder zurück bist in Deutschland, also quasi dann ab Dezember 2022, oder halt dann im Januar, auch in Deutschland Workshops zu veranstalten. Unter anderem zum Thema Erinnerungsquilts.

Nico

Ja, unbedingt. Ich habe ja hier mich fortgebildet. Ich habe wirklich jeden Workshop mitgemacht, den ich kriegen konnte. Und das waren viele, in sieben Jahren. Aber es hat sich dann relativ schnell rausgestellt, dass diese Art des Quiltens 100 % mein Ding ist. Oder wo dann einfach alles, was mir wichtig ist, zusammenkommt auf magische Weise. Deswegen, ja, da freue ich mich schon sehr drauf, das auch in Deutschland zu machen..

Gabi

Wie ist das denn? Kann das Nähen so einer Patchworkdecke auch auch Teil eines therapeutischen, heilsamen Prozesses sein? Das klingt jetzt so ein bisschen. Das kann man einsetzen, um Emotionen und Gefühle klarer zu bekommen, zu bearbeiten.Wie kann ich mir das dann vorstellen in diesem Prozess?

Nico

Also absolut! Ich meine, Kunsttherapie – haben wir ja schon gesagt – ist ja nix Neues. Und alles, was man im Prinzip über deren Wirksamkeit weiß, gilt natürlich auch für die Arbeit mit Textilien. Und bei Quilts finde ich, die unterscheiden sich von – ich sag mal, wenn man etwas töpfert oder ein Bild malt oder so, was natürlich bekanntermaßen ja auch schon sehr, sehr hilfreich und heilsam sein kann. Beim Quilt finde ich so nett, dass man ein Produkt mit einem Nutzen erstellt. Das man also wirklich dann benutzen kann. Und anders als wenn man was malt, oder mit Ton arbeitet, hat man natürlich ein emotional aufgeladenes Material, mit dem man schon mal arbeitet. Das intensiviert das Ganze. Und dann ist es ein relativ langer Prozess. Also es ist nicht so, dass man irgendwie schnell ein Bild malt und fertig ist, sondern man hat wirklich sehr, sehr, sehr, sehr viel Zeit, ganz intensiv einzutauchen.

Gabi

Ich lache deswegen, weil ich habe gerade einen Hochzeitsquilt fertiggestellt, wo ich alleine am Top 40 Stunden gearbeitet habe.

Nico

Ach ja, siehst du?

Gabi

Und dann mit Quilten noch, und dann noch das Binding dran nähen, also rundherum den [Rahmen]. Da können locker mal 60, 80 Stunden drin stecken, je nachdem, wie kleinteilig man das Ganze macht.

Nico

Genau, kein Problem.

Gabi

Ja, und was ich auch an Quilts so toll finde, ist/ Ich meine, ich mache ja meistens, wenn ich selber einen Quilt nähe, dann mache ich ja eine Decke, in die ich mich wirklich einkuscheln kann.

Nico

Ganz genau.

Gabi

Das heißt ja, im Unterschied, wie du es gesagt hast, gerade zu Bildern: Die hängt man sich vielleicht auf, oder hat sie dann in Stapeln irgendwo rumstehen, weil so viele Bilder kann man gar nicht aufhängen. Oder eben Ton: Man kann nur eine gewisse Anzahl von Tonskulpturen aufstellen, dann ist es auch mal zu Ende. Aber Quilts, da sind wir uns doch einig, kann man wirklich nie genug haben, oder?

Nico

Erstens das. Und das ist ja wirklich das Sinnbild für Liebe und Fürsorge. Man sagt hier, dass Quilts Umarmungen aus Stoff sind. Und ich finde, genau das sind sie auch.  Man kann sich ja wirklich so rein[wickeln]. Und die wärmen, und die tun gut, und trösten. Per Definition. Das finde ich, sind die größten Unterschiede, oder einfach so die Pluspunkte zu einer normalen Kunsttherapie. Aber auch das ganz normale Quilten. Also hier gibt es T-Shirts mit „Quilt ist meine Therapie“ oder: „Quilting hält mich bei Sinnen“. Ich glaube, dass das auch was ist. Also es ist einfach nur ein sehr schönes Hobby, aber irgendwie auch ein bisschen mehr als Hobby. Also die meisten Menschen, die ich kenne, die quilten, sagen: Nee, das ist mehr als nur ein Hobby. Das geht irgendwie tiefer. Und ich weiß nicht ganz genau, woran es liegt, aber ich glaube, dieses: Teile zusammenfügen, Ordnung schaffen und was herstellen, das ist schon an sich irgendwie therapeutisch. Ohne dass man überhaupt ein Problem dabei hat, sondern einfach nur Spaß dabei hat.

Gabi

In den USA gibt es ja auch Kurse zu Erinnerungsquilts. Da kann man sich ja/ Oder wie kann ich mir das vorstellen: Gibt es da Kurse? Oder wenden sich Leute direkt an dich, die so einen Quilt machen wollen? Oder

Nico

Sowohl als auch!

Gabi

Machen die selber eine Gruppe und sagen wir machen jetzt einen Erinnerungsquilt, oder?

Nico

Also von-bis gibt es alles. Also es gibt Leute, die das einfach nur in Auftrag geben und sagen: Kannst du mir aus den Materialien, oder: Kannst du mir einen Erinnerungsquilt machen? Und dann kann man zusammen durch die Materialien gehen. Es gibt Gruppen, es gibt/ Ich habe selber auch Workshops erstmal besucht, um das zu lernen. Weil man zum Beispiel viele Tipps und Tricks, wie man unterschiedliche Materialien zusammenfügt [bekommt]. Wenn man dicken Wollpulli hat und eine Seidenbluse: Wie kriegt man die in einen Quilt verarbeitet? Also rein technisch, wie macht man das und wie geht man das an? Welche Aussage will man machen? Wie geht man das künstlerisch an? Wird man das improv-mäßig [improvisiertes Patchwork, ohne vorgegebenes Muster] machen, dass man einfach anfängt und kein Muster hat? Oder will man ein Muster machen daraus? Also es gibt so viele Möglichkeiten. Es gibt Gruppen, die sich treffen. Es gibt eben in Hospizen, wo das angeleitet wird, mit den Familien oder Freunden. Also endlos viele Möglichkeiten.

Gabi

Ja und ich glaube auch von den Anlässen her sehr divers.

Gabi

Ja, kommt ganz drauf an! [ein wort rausschneiden]

Gabi

Du hast mal erwähnt, dass auch Frauen zum Beispiel in der Midlife-Crisis was ja,… Ich kenne tatsächlich viele, die jetzt so im Alter zwischen 40 und 50 sich noch einmal komplett umorientiert haben. Die Kinder sind sind groß, sind aus dem Haus. Also gerade Frauen, die sich sehr auf die Familie konzentriert haben, als die Kinder noch klein waren, und sehr darin aufgegangen sind, sich da darum zu kümmern und alles. Und dann sind die Kinder plötzlich groß, sind aus dem Haus. Was mache ich jetzt mit mir und mit meinem Leben?

Nico

Das ja das ist eigentlich mein liebster Anwendungspunkt. Sich einen Quilt für sein „inneres Kind“ zu nähen. Wo manche einfach nur die Augen rollen und das albern finden. Aber das ist schon ein toller Prozess, auf den man sich einlassen kann. Eben genau das, wenn man in dieser/ genau in dieser Phase, das ist so verbreitet. Nach den Kindern. Wenn Frauen versuchen, mal Resümee zu ziehen und zu kucken: Wo stehe ich denn jetzt? Da kommt oft ganz schön die Welt ins Wanken. Und man fragt sich halt so: Ja, was, das habe ich denn bis jetzt gemacht, und wo will ich jetzt hin? Und in dem Prozess kommen dann auch ganz oft ganz, ganz alte Konflikte endlich mal ans Tageslicht, die teilweise im vorsprachlichen Bereich sich manifestiert haben oder angelegt haben. Das heißt, manchmal ist es auch einfacher, da dranzukommen, wenn man nicht über Sprache, also über eine Gesprächstherapie geht, sondern wirklich mit den Händen einfach macht. Und weil man dann nicht zerdenkt oder zerredet, sondern sich einfach auf den Prozess einlässt, das kann irre Effekte haben.

Nico

Also ich kenne eine Frau, die sagt so: Ihre Therapeutin, bei der sie die normale Therapie macht, war völlig überrascht. Wieso sie auf einmal so große Fortschritte macht? Und die hat gesagt: Ja, ich mache einen Quilt für mein inneres Kind. Und eine andere Frau hat eine Babydecke von sich selbst, die sie nie wegtun konnte, die immer da war. Aber natürlich als Erwachsene irgendwie auch peinlich ist, wenn du da mit deiner Babydecke sitzt. Aber die hat die dann in diesen Quilt eingearbeitet, und dann war gut. Manche kaufen sich im Second-Hand-Laden Kinderkleidungsstücke, die sie selber als Kind supergerne gehabt hätten und geben sich das. Also das ist eine super Möglichkeit einfach die erlebte oder auch die tatsächliche, oder die gedachte oder die tatsächliche Abwesenheit oder Mangel von Liebe in der Kindheit, sich das dann sozusagen nochmal zu geben. Sich selbst zu geben, die Fürsorge. Und dann Entscheidungen selbst zu treffen. Und auch gerade in Trennungsphasen die Bedeutungshoheit über die Situation zu übernehmen. Was kaputtzuschneiden und anders wieder zusammenzufügen, das gibt dir unglaublich viel Möglichkeit, deine Situation neu zu gestalten. Und Sachen kaputtschneiden, abschneiden, oder auch von anderen Menschen Kleidungsstücke einzuarbeiten und dann wirklich komplett Regie zu übernehmen über dein Leben. In Form von Stoff zwar, aber das hat ja Rückwirkungen dann auf dein echtes Leben. Das ist so spannend.

Gabi

Nochmal zurückzukommen zu den Trauerquilts: Ich für mich stelle mir das sehr schwer vor. Wenn ich mir vorstelle: mein Partner stirbt, oder ein Kind von mir stirbt, oder auch ein Elternteil stirbt. Ich glaube, ich könnte nicht sofort anfangen diese Kleidung/ Also aussortieren müsste ich es, aber ich könnte glaube ich nicht sofort anfangen, das zu verarbeiten. Wann ist denn ein guter Zeitpunkt für so was? Wann ist ein guter Zeitpunkt, sowas anzugehen? So ein großes Projekt?

Nico

Das ist mir ganz wichtig, dass es den Zeitpunkt nicht gibt. Also, es gibt Frauen, für die das nie infrage käme, die das ganz furchtbar finden. Manche sind nach ein paar Jahren so weit. Manche sind nie so weit. Manche haben aber auch/ also die sagen, dass gerade die Arbeit an diesem Ding sofort, oder in den ersten schlimmen Wochen und Monaten, die sozusagen gerettet hat. Dass sie sich da dran aufhalten und beschäftigen konnten. Also da gibt es keinen den Zeitpunkt, sondern wenn es für dich okay ist, ist es okay. Ganz wichtig. Und ich habe auch Quilts für eine Familie gemacht. Die Mutter hat/ Also aus den Sachen vom Vater. Und die Mutter war ganz glücklich, hat gesagt: „Ich falte ihn jetzt zusammen und leg den an mein Bettende. Und da kann der erstmal bleiben.“ Und die Kinder haben sich drin eingekuschelt. Und das fand ich witzig zu sehen, wie unterschiedlich das einfach aufgenommen ist. Vielleicht sind Kinder da auch dann einfach schneller und direkter, keine Ahnung. Aber es gibt nicht den Zeitpunkt. Wann es für dich passt.

Gabi

Ja, voll spannend. Wenn jetzt von unseren Hörerinnen, die sich ja eher so im deutschsprachigen Raum befinden, wenn da jemand selbst so einen Quilt anfertigen möchte, wo kann ich mir denn Inspirationen holen? Wo kann ich vielleicht was lesen oder einen Kurs besuchen?

Nico

Also ich habe natürlich auf meinem Blog darüber geschrieben. Ich habe nicht so doll viel/ also als ich dann darüber recherchierte, in Deutschland noch nicht so viel darüber gefunden. Ganz bestimmt auf Pinterest, da bin ich aber selber nicht. Könnte ich mir vorstellen. Also wenn man nach „Memory Quilts“ googelt, kriegt man ganz viele amerikanische Sachen natürlich. Im deutschsprachigen Bereich bin ich echt noch nicht so richtig firm, da weiß ich auch nicht genau. Es gibt viele amerikanische Bücher darüber. Aber im Deutschen, weiß nicht. Da muss ich dann kommen.

Gabi

Ja, genau. Und ab wann dürfen wir uns dann auf erste Kurse von dir in Deutschland freuen?

Nico

Das weiß ich noch nicht so ganz genau. Also ich bin dann ab Januar wieder so richtig in der Kölner Gegend und suche da schon nach Räumlichkeiten. Also wenn jemand einen schönen, großen, hellen, bezahlbaren Raum hat, den ich mieten kann, immer her damit! Ich habe auch davon geträumt, wirklich ein Retreat Center aufzumachen, wo man dann halt mehrere Tage so richtig in Klausur gehen kann und in Ruhe arbeiten kann. Aber das ist wahrscheinlich noch/ Also wenn jemand einen alten Bauernhof gerade zu verkaufen hat, wäre ich da auch dabei! Aber ich reise auch sehr sehr gerne. Also ich denke, dass so Trauergruppen, oder innovative Bestattungshäuser, oder Hospize, wenn die da Interesse haben. Das kann ich natürlich jederzeit anbieten. Weil wie gesagt: Ab Januar bin ich da und komme gern vorbei. Da kann man mir eine E-Mail schicken oder eine PM [personal message] schicken.

Gabi

Genau. Und die Kontaktdaten zu dir werden wir auf jeden Fall in die Shownotes packen.

Nico

Ja, also alles was neu ist, wird auf den sozialen Medien und auf der Webseite veröffentlicht. Und auf dem Textilportal!

Gabi

Ja, das hoffe ich sehr!

Nico

Na klar!

Gabi

Nämlich auf dem Textilportal dann wahrscheinlich in der Rubrik: Wo kann ich hmhm…, Wo kann ich Patchwork nähen lernen? Mit dem Zusatz Dings mit dem Zusatz Tag oder Schlagwort „Erinnerungsquilts“. Ich bin mir nicht sicher, ob ich Erinnerungsquilts schon eingefügt habe als Schlagwort? Möglicherweise. Aber da kann man dann auf jeden Fall auch danach suchen. Ich weiß, vor einigen Jahren gab es eine Bloggerin, die auch Erinnerungsquilts genäht hat. Ich weiß, dass derzeit sicher noch niemand am Textilportal vertreten ist, der definitiv angegeben hat „Ich nähe auch Erinnerungsquilts“, also Quilts aus alter Kleidung. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja noch welche.

Nico

Ja hoffentlich!

Gabi

Aber ansonsten, ich freu mich/ Vielleicht gibt es ja wirklich welche, von denen wir einfach nur jetzt noch nicht wissen. Und falls jemand solcher zuhört, dann bitte gerne auch bei mir melden und/oder direkt am Textilportal eintragen, damit wir diese wunderbare Kunstform und auch therapeutische Form des Erinnerungsquilts-Nähens ein bisschen bekannter machen.

Nico

Ja, sehr gerne!

Gabi

Wunderbar. Großartig. Du, ich freue mich sehr darauf, wenn du zurückkommst nach Deutschland. Ich hoffe, dass wir uns dann endlich auch mal wirklich persönlich kennenlernen. Weil wir kennen uns seit einigen Jahren, aber halt immer nur online.

Nico

Da ganz bestimmt!

Gabi

Ja, genau. Und Köln finde ich eh großartig, da fahre ich gerne hin. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und gute Nerven für den bevorstehenden Umzug. Gutes Ankommen wieder in Deutschland und weiterhin ganz viele tolle, bunte Quilts.

Nico

Ja, danke schön! Und viel Erfolg mit dem Podcast. Ich find den ganz klasse.

Einen Erinnerungsquilt zu nähen – aus einem freudigen oder auch traurigen Anlass: Ist das eine Idee, mit der du dich anfreunden kannst? Schreibe uns gerne deine Gedanken zu dieser Folge in einem Kommentar weiter unten. Nutze die Kommentarfunktion weiter unten und schreibe uns!
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2 Kommentare zu „Nico und die Erinnerungsquilts (Podcast #008)“

  1. Hallo, ich fand diese Folge mit Nico sehr interessant und folge ihr auch seit einiger Zeit auf instagram.
    Mit dem Thema „Erinnerungsquilts“ möchte ich mich definitiv noch mehr beschäftigen. Ich habe leider die Hemden meines früh verstorbenen Vaters zuerst aufgehoben, dann aber in einer schweren Lebensphase weggeworfen und bereue das bis heute. Allerdings kam ich auch erst danach zum Nähen/Patchworken/Quilten und kann so vielleicht anderen Menschen einen Weg zeigen, Trost zu finden. Im Moment tue ich mich noch schwer damit, Trauernde auf diese Möglichkeit anzusprechen, da ich nicht pietätlos erscheinen möchte.
    Viele Grüße, Diana

    1. Liebe Diana,
      danke schön :o)! Ich freue mich, dass Du uns zugehört hast. Und ich kann so gut verstehen, wie es Dir mit den Hemden Deines Vaters geht, weil meine Eltern auch gestorben sind, bevor ich überhaupt wusste, was ein Quilt ist. Ich sammle schon seit einer Weile karierte Flannel-Reste, die hier für Landhaus-Woll-Applikationen benutzt werden. Und obwohl mein Vater nie Flanellhemden getragen hat, habe ich irgendwie das Gefühl, dass ich daraus einen Erinnerungsquilt für ihn machen möchte. Vielleicht gerade weil er diese Hemden, die so gemütlich und kuschelig sind, nie getragen hat!?
      Und tu Dich nicht schwer! Ich glaube nicht, dass es pietätlos sein kann, wenn wir voller Zuneigung und gutem Willen auf jemanden zugehen und ihm/ihr etwas nahebringen wollen, von dem wir überzeugt sind, dass es etwas Gutes ist. Es steht ja jede/r frei, nein zu sagen. Aber selbst wenn bei 10 Neins nur ein Ja käme, dann lohnt sich das Fragen doch schon.
      Also: trau Dich, und bitte melde Dich bei mir, wenn Du eine Frage hast.
      Herzliche Grüße
      Nico

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